Schachclub Oranienburg empfängt Spitzenreiter

In der Saison 2017/18 führten der Potsdamer SV Mitte und der Schachclub Oranienburg 2 einen erbitterten Aufstiegskampf in der Landesklasse Nord, in welchen sich die Potsdamer um 1,5 Brettpunkte durchsetzen konnte. Die erste Mannschaft aus Oranienburg spielte eine Saison vorher noch in der Oberliga. 6 Jahre später stehen sich die beiden Ersten Mannschaften gegenüber, Potsdamer als DER Aufstiegsfavorit, Oranienburg im erbitterten Abstiegskampf. Sowohl der Trend als auch die Besetzung der Mannschaften lassen Oranienburg also als absoluten Underdog in die Partien gehen. So ergaben sich also folgende Paarungen:

1.Brett: CM Eichstaedt, Mirko (2207) – Ermitsch, Michael (2092)

2.Brett: Ellenberg, Ekkehard (1946) – CM Tiarks, Jann-Christian (2197)

3.Brett: Röhr, Olver (2201) – Spittler, Jens (1953)

4.Brett: Matthes, Benjamin (1928) – CM Hein, Carsten (2063)

5.Brett: Illner, Kristof (2043) – Dr. Melerowicz, Thomas (1966)

6.Brett: Schwenteck, Carsten (1901) – Kühne, Carsten (1971)

7.Brett: Möwisch, Dave (1938) – Stegemann, Ullrich (1849)

8.Brett: Pfeiffer, Richard (1846) – Grigoleit, Steven (1929)

Stellung des Tages: Trotz Turm weniger kann weiß hier Remis halten

Oranienburg ging also an jeden einzelnen Brett als Underdog in den Kampf, teilweise mit einem DWZ-Unterschied von über 200 Punkten! Die Partien begannen und es wurden ungefähr 2 Stunden gekämpft bis zu den ersten Ergebnissen. Auch wenn man gewohnt ist, dass in der Regel die hinteren Bretter als erstes durch sind, war es diesmal nicht ganz der Fall, denn die erste Partie des Tages endete an Brett 2. Ekkehard bekam es mit de ehemaligen Landesmeister im Blitzschach zu tun. Es kam ein Sizilianer mit 3. Lb5+ auf dem Brett, beide Seiten spielten ihre Pläne gut, am Ende aber machte keine Partie einen entscheidenden Fehler, sodass die Partie im Remis endete. 0,5-0,5.

Minimal später sollte auch die Partie an Brett 1 enden, Michael konnte sich gegen den mehrfachen Deutschen Meister im Blinden- und Sehbehindertenschach dabei eine Chancenreiche Stellung erspielen, welche allerdings am Ende nicht mehr als eine Punkteteilung zustande brachte. 1-1.

Nach den beiden ersten überraschenden Erfolgen dauerte es eine Weile, bis die nächsten Partien endeten. Richard spielte an Brett 8 eine interessante Angriffspartie, sein Gegner konnte diesen aber erfolgreich parieren. Daraufhin nutzte dieser Richards schwächen und konnte einen wichtigen schwarz Sieg für Potsdam einfahren, 1:2.

2 Bretter weiter vorne spielte Carsten eine starke Partie gegen seinen gleichnamigen Gegner. Carsten konnte sich eine leicht vorteilhafte Stellung erspielen konnte, übte weiter Druck aus und sorgte letzten Endes für den ersten Vollen Punkt an diesem Tag! 2-2.

Thomas spielte bislang mit drei Remisen aus drei Partien eine sehr solide Saison, dieser Trend wurde haute gebrochen. Sein Gegner konnte ihn von Anfang an stark unter Druck setzen und ließ ihn leider keine Chance, 2-3.

Der Partien liefen noch, doch wenn man sich die Stellungen dazu ansah, war ein Sieg Potsdams schon fast unausweichlich…

Uli geriet nämlich schon recht früh unter Druck und sein Gegner konnte sich eine klare Gewinnstellung erspielen, doch aus dem nichts patzte sein Gegner und das spiel drehte sich! Uli mag Geschenke und nahm dieses dankend an, Ausgleich! 3-3.

Auf einmal konnte man auf Mannschaftspunkte hoffe, was vor dem Spieltag undenkbar gewesen wäre…

Jens spielte gegen das Jugendtalent Oliver Röhr, welcher mittlerweile auch schon fast vor seinen FIDE Meister Titel steht. Er spielte sein berüchtigtes Albins Gegengambit welches zwar sehr stark sein kann, bei genauem Spiel allerdings doch eher nachteilig ist. Mit einem großen Zeitinvestment konnte sein Gegner das letzten Endes nachweisen und nahm den vollen Punkt mit, 3-4.

Die letzte Partie des Tages spielte Benjamin am vierten Brett. Er konnte nach einem Eröffnungsfehler sich einen Vorteil erspielen und hielt den gegnerischen König in der Mitte. Um ein Dauerschach zu verhindern musste sein König allerdings auch in die Mitte. Unter einer großen Zeitnotschlacht verlor Benjamin zuerst die Kontrolle, allerdings nahm sein Gegner zu früh einen vergifteten Turm, somit konnte Benjamin mit einem ganzen Turm weniger auf dem Brett Remis halten! 3,5-4,5.

Leider fehlte ein halber Brettpunkt am Ende um den großen Favoriten ärgern zu können. Potsdam führt das Feld nun mit 2 Punkten Vorsprung an, Oranienburg steckt auf Platz 9 weiterhin im Abstiegskampf. Dennoch ist ein so knappes Ergebnis für die weiteren Spiele ein kleiner Hoffnungsschimmer.

 Am 25.02 geht es dann weiter nach Forst, ein direktes Duell im Tabellenkeller, welches sich wohl als wichtigstes Match der restlichen Saison herausstellen könnte, es bleibt weiterhin spannend!