3. Spieltag Heimspiel der HVL-Liga Heimspiel gegen Hellas Nauen

Am Sonntag, den 17.12. fand für die Mannschaften SC Oranienburg III und IV der letzte Spieltag der HVL-Liga im Kalenderjahr 2023 statt. Viele der Anwesenden waren wohl schon in Weihnachtsstimmung aber in diesem Fall lag es an ihnen selbst sich pünktlich zum Weihnachtsfest zu beschenken. Etwas dagegen hatten wohl die Schachfreunde von Hellas Nauen IV und V, die entschlossen waren den Oranienburgern die Mannschaftspunkte unter dem Weihnachtsbaum streitig zu machen.

Wie es letztendlich ausging erfahrt ihr hier:

Die erste Partie im Bürgerzentrum fand zwischen Oranienburg III und Hellas Nauen IV statt. Die Begegnungen lauteten wie folgt:

Brett I:             Stefan Sonsalla vs. Lui Wahl

Stefan Sonsalla wählte gegen seinen Gegner, der mit e4 eröffnete die Sizilianische Verteidigung. Eine recht solide Eröffnung und so konnte bis ins Mittelspiel keine der beiden Parteien einen entscheidenden Vorteil erlangen. Dann aber ab dem 16.Zug ging es ganz schnell. Stefan´s Gegner beging einen entscheidenden Fehler indem er seinen eigenen Springer fesselte. In Folge dessen konnte Stefan Läufer gegen Turm tauschen anschließend auch noch den gefesselten Springer gewinnen und ging mit einem Turm mehr ins Endspiel. Sein Gegner hatte noch eine bedrohliche Bauernkette am Damenflügel, aber die konnte er erfolgreich aufhalten. Nach 39 Zügen gab der Nauener das Match verloren und so hieß es 1:0 für Oranienburg III

Brett II:            Stefan Tschirswitz vs. Gianluca Vogt

Stefan Tschirswitz eröffnete gegen seinen Gegner mit d4 und wählte im Folgenden das Colle/Zukertort-System nachdem schwarz früh seinen Bauern nach c5 zog. Stefan versuchte dagegen am Königsflügel anzugreifen und erspielte sich nach und nach einen deutlichen Stellungsvorteil. Nach 20 Zügen stand weiß deutlich besser, allerdings konnte Stefan dies nicht in der Form ausnutzen, wie er es für gewöhnlich tut. Er verrechnete sich im 23. Zug und hatte damit eine Qualität weniger auf dem Brett. Sein Gegner witterte Morgenluft und setzte Stefans Dame immer wieder zu. Das Ende vom Lied war, dass Stefan bei dem Versuch die Stellung zu stabilisieren, seine Dame verlor, weil er ein Abzugsschach übersah. Nach 36 Zügen gab Stefan schließlich auf und war sichtlich bedient. Zwischenstand 1:1.

Brett III:           Wolfgang Tschirswitz vs. Shamseddin Pillkahn

Der Dritte im Bunde bei Oranienburg war Wolfgang Tschirswitz, an dem es jetzt lag die Oranienburger wieder in Führung zu bringen. Allerdings startete Wolfgang nachdem die Partie mit e4 und e5 eröffnet wurde schlechter ins Spiel als sein Gegner. Er opferte früh im Spiel einen Läufer um dem Raumvorteil seines Gegners etwas entgegen zu setzen, jedoch hatte dies nicht den gewünschten Effekt und so wurde Wolfgang immer mehr unter Druck gesetzt. Im 21.Zug verlor Wolfgang dann seine Dame gegen einen Springer nachdem er lang rochierte anstatt der Drohung durch den Springer zu entgehen. Die Partie war objektiv gelaufen, aber Wolfgang spielte noch bis zum 29. Zug tapfer weiter. Am Ergebnis änderte das leider nichts. Zwischenstand: 1:2 aus der Sicht von Oranienburg.

Brett IV:          Noah Paul vs. Oliver Benzin

An Brett IV entschied sich nun, ob die Oranienburger mit einem Remis oder einer Niederlage in die Weihnachtspause gehen mussten. Noah mit den weißen Figuren spielend, eröffnete mit e4 und es entwickelte sich eine Partie, die ins abgelehnte Evans Gambit überging. Im Mittelspiel stand sein Gegner besser, da er über einen starken Bauern verfügte. Beide Seiten nutzten die Gelegenheit um Figuren abzutauschen und nach einem Fehler seines Gegners, stand Noah plötzlich besser. Die Begegnung ging ins Endspiel in dem Noah seine bessere Stellung gekonnt ausnutzte und Material gewinnen konnte, welches das Spiel zu Gunsten des jungen Oranienburgers entschied. Sein Gegner strich im 36.Zug die Segel. Damit kam es zu einem Endstand zwischen beiden Mannschaften von 2:2 – Remis.

In der zweiten Partie des Tages spielten die Mannschaften Oranienburg IV und Hellas Nauen V gegeneinander.

Brett I:             Christopher Luthardt vs. Thomas Löbig

Christophers wurde als Schwarz-Spieler mit einer Eröffnung konfrontiert, die er gut aus dem Vereinsleben kannte, dem Londoner System. Während der Eröffnung verbrauchte er bereits recht viel Zeit und opferte einen Bauern im Zentrum für ein Mehr an Aktivität. Laut Schach-Engine war sein Plan von zweifelhafter Natur, aber zum Glück war sein Gegner kein Schach-Computer. Er machte zu viele Fehler nach dem Bauerngewinn und verpasste es den König rechtzeitig zu rochieren. Eine Tatsache, die unser Mann an Brett I gekonnt ausnutzte und den Gegner peu à peu einschnürte. In einer insgesamt sehr taktischen Stellung brach Chris am Ende im Zentrum durch und konnte die gegnerische Dame gewinnen. Sein Gegner gab kurz danach auf. Somit stand es 1:0 für Oranienburg IV.

Brett II:            Eckhard Gesierich vs. Eric Börner

Unser Vereinsroutinier Eckhard, bekam es als weiß, mit einem jungen Gegner zu tun. Doch Ecki stand immer noch im Saft und trieb so mutig seine Bauern auf dem Damenflügel Richtung Gegner. Den daraus resultierenden Raumgewinn hätte sein Gegner mit einem Läuferopfer wohl erfolgreich abwehren können, aber das tat er nicht und kam somit ins Hintertreffen. Ecki spielte diesen Vorteil mit all seiner Erfahrung aus und gewann am Ende verdient die Partie. Zwischenstand 2:0 für Oranienburg IV

Brett III:           Aurimas Milasevicius vs. Emma Charlotte Börner

Unser wesentlich jüngerer Aurimas, sah sich an Brett III mit einer ebenfalls jungen Gegnerin konfrontiert, die die italienische Eröffnung als Ausgangspunkt wählte. Im Verlauf der Partie opferte Aurimas mutig einen Bauern, um die geschlossene Stellung zu öffnen. Eine Investition, die sich lohnte. Er konnte seine Gegnerin zurückdrängen, die sich keineswegs versteckte, und dann seine Türme am Königsflügel verdoppeln. Der sich nun entfaltende Druck war für die Spielerin von Hellas Nauen V zu viel und so schaffte es Aurimas am Ende seine Gegnerin matt zu setzen, nachdem sie zwangsläufig ihre Dame für eine Partiefortsetzung hingeben musste. Es stand also 3:0 für Oranienburg IV.

Brett IV:          Felix Rosenhagen vs. Jakob Giesinger

Unser Felix an Brett IV bestritt die letzte Partie des Tages. Aus der Eröffnung heraus entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Felix stand recht solide wurde aber im Mittelspiel durch seinen taktisch versierten Gegner attackiert. Sein König wurde durch Dame und Läufer bedroht und in dem Sinnen seine Stellung zu sichern, übersah er eine Zweitdrohung, die ihm einen Springer kosten sollte, nachdem die Damen getauscht worden waren. Ein Verlust von dem sich Felix leider nicht mehr erholte und der die Partie entschied. Endstand war somit 3:1 für Oranienburg IV.

Fazit: Der dritte Spieltag war wie die anderen durch Spannung geprägt. Alle Beteiligten gaben ihr Bestes und so stehen beide Oranienburger Mannschaften zur Weihnachtszeit mit 4 aus 6 möglichen Mannschaftspunkten da. Die Mannschaft von Oranienburg III sogar noch in dieser Saison ungeschlagen. Lobend zu erwähnen sind bisher die Leistungen von Noah Paul, der mit einer absolut weißen Weste dasteht sowie den in dieser Saison ebenfalls ungeschlagenen Christopher Luthardt, der in seinen Partien überzeugte. Auch unser Routinier Eckhard Gesierich sei an dieser Stelle mit seinen 1 ½ aus 2 Punkten erwähnt. Eine tolle Leistung!

Wir, die Mitglieder des SC Oranienburg, wünschen euch zum Schluss natürlich einen guten Ausklang des alten Jahres und hoffen euch auch im Jahr 2024 wiederzusehen. Rutscht gut rein.

Eure Schachfreunde vom SC Oranienburg