2.Spieltag der HVL-Liga – Auswärts in Lindow

Am 26.11.23 war es mal wieder soweit. Die Mannschaften des SC Oranienburg III und IV mussten auswärts ran gegen Lindow II und III. Auch wenn das Wetter recht eisig war, wurden wir jedoch recht warmherzig von unseren Kontrahenten aus Lindow empfangen. Schließlich teilten alle Anwesenden die Faszination für die schönste Nebensache der Welt und freuten sich auf die Gelegenheit ihre Kräfte im Rahmen der HVL-Liga zu messen. Pünktlich um 10 Uhr vormittags ging es im Gemeindezentrum Lindow los.

Für SC Oranienburg III traten in der Reihenfolge Stefan Sonsalla, Stefan Tschirswitz, Gisbert Heinicke und Wolfgang Tschirswitz an und für SC Oranienburg IV kämpften Christopher Luthardt, Aurimas Milasevicius, Reno Brosius und Felix Rosenhagen um wichtige Punkte.

Nun aber zu den Begegnungen:

SC Oranienburg III

Brett I: Stefan Sonsalla gg Fred Nagorsnik

Stefan S. bekam es in seiner Partie mit einem nominell favorisierten Gegner zu tun. Der von Anfang an probierte, Druck auf Stefan Stellung auszuüben. Ab dem 25. Zug jedoch verlagerte sich die materiell ansonsten ausgeglichene Partie so langsam zu Gunsten des Lindowers. Stefan verlor die Initiative und musste mehr und mehr reagieren um das Spiel ausgeglichen zu halten. Nach 35 Zügen wurde Stefans Bauernkette vor seinem König vom Gegner vaporisiert und so musste er sich nach 41 Zügen leider geschlagen geben. 1:0 für Lindow II

Brett II: Edwin Tiebe gg Stefan Tschirswitz

Stefan T. hatte mit Edwin Tiebe ebenfalls einen laut DWZ favorisierten Gegner am Brett gegenübersitzen. Aber wie heißt es so schön: „DWZ gewinnt keine Partien.“ Oder vielleicht doch? Der Gegner begann mit d4 und Stefan spielte die königsindische Eröffnung dagegen. In den ersten 10 Zügen war die Partie komplett ausgeglichen es war jedoch nicht Stefans Tag und so stellte er im 11. Zug dreizügig eine ganze Leichtfigur ein, statt sich mit einem Bauernverlust abzufinden. Ein sehr ärgerlicher Berechnungsfehler, der ihm so normalerweise nicht passiert. Stefan probierte in Folge dessen die Stellung zu stabilisieren doch der Druck des Gegners wurde spürbar größer. Bauer um Bauer fiel so dass Stefan nach 50.Zügen die Partie verloren gab. Ärgerlich und 2:0 für Lindow II

Brett III: Gisbert Heinicke gg Jörg Kietzmann

Gisbert in seiner Partie wählte das Damengambit und beide Seiten entwickelten bis zum 15.Zug ihre Figuren. Nach dem 15. Zug kam es dann zum Figurenabtausch und ab Zug 23 spielten jeweils 5 Bauern ein Turm und Gisbert mit Springer gegen einen Läufer des Gegners. Im weiteren Verlauf der Begegnung konnte Gisbert mit dem Springer einen Bauern gewinnen und den daraus resultierenden eigenen Freibauern bis auf die 7. Reihe bringen. Nach einem Turmschach und dem möglichen Einzug des Freibauern auf die 8.Reihe gab sein Gegner schließlich auf. Oranienburg schaffte den Anschluss. Nur noch 2:1 für Lindow II.

Brett IV: Schamil Gimajew gg Wolfgang Tschirswitz

An Wolfgang lag es nun wenigstens einen Mannschaftspunkt für SC Oranienburg III zu erkämpfen. Sein Gegner wählte e4 als Eröffnung und baute schon recht früh in der Partie positionellen Druck auf. Wolfgang hatte dadurch Probleme freie Felder für seine Figuren zu finden. Besonders die Position seiner Dame bereitete ihm Kopfzerbrechen. Jedoch wendete sich das Blatt zu Gunsten Wolfgangs als sein Gegner statt der kurzen die lange Rochade wählte. Das ermöglichte ihm mit Schachgebot zu erst einen Bauern zu gewinnen. Gleichzeitig verlor sein Gegner dadurch auch die Initiative und Wolfgang konnte stetig den Druck erhöhen. Am Ende verlor weiß´s Stellung komplett seine Kohäsion. Bei drohendem Matt bot sein Gegner ihm ein Remis an aber Wolfgang ließ sich nicht ins Bockshorn jagen und lehnte ab. 2 Züge später setzte er seinen Gegner auf der Grundreihe matt und die Partie war vorbei. Damit hieß es 2:2 und beide Mannschaften teilten sich die Punkte.

Oranienburg IV

Brett I: Christopher Luthardt gg Jürgen Melzer

Christopher hatte an diesem Tag den stärksten Gegner von allen erwischt. Sein Gegner war ihm mit 1799 DWZ gegenüber seinen 1568 DWZ überlegen. Christopher wollte dieses Mal jedoch nicht e4 spielen und spielte stattdessen d4. Die Eröffnung ging ohne große Probleme über die Bühne, jedoch drohte sein Gegner im Mittelspiel durch ein paar Ungenauigkeiten von Chris die Initiative zu gewinnen. Doch Christopher konnte dafür sorgen, dass die Damen abgetauscht wurden und die Partie wieder ins Gleichgewicht bringen. Im Endspiel machte Christopher alle Schotten dicht und es gab für beide Seiten kein Durchkommen mehr. Sein Gegner versuchte noch durch ein paar kleine Tricks die Partie zu kippen, aber Christopher blieb im Endspiel fehlerfrei und so endete die Partie nach 51 Zügen Remis. Für unseren Mann an Brett I ein kleiner Erfolg. Glückwunsch dazu!  ½  : ½ der Zwischenstand.

Brett II: Angela Wolf gg Aurimas Milasevicius

Auch Aurimas bekam eine starke Gegnerin mit Angela Wolf. In der Eröffnung entwickelte sich das Vier-Springer-Spiel und Aurimas kam gut aus der Eröffnung sogar etwas besser als seine Gegnerin. Als er jedoch durch eine Unachtsamkeit einen Bauern verlor verlagerte seine Gegnerin erfolgreich das Spiel auf das Abtauschen von Figuren. Zuerst kamen die Leichtfiguren dran, dann wurden am Ende die Damen abgetauscht. Im Bauernendspiel erwies sich der fehlende Bauer für Aurimas als fatal. Seine erfahrene Kontrahentin konnte diesen minimalen Vorteil zum Gewinn der Partie ausnutzen. So hieß es 1 ½ : ½ für Lindow III.

Brett III: Thomas Melzer gg Reno Brosius

Leider lagen bis zum Redaktionsschluss keine Infos zur Partie vor. Daher muss es an dieser Stelle genügen zu sagen, dass unser Reno die Partie am Ende verloren geben musste. So hieß der Zwischenstand 2 ½ : ½ für Lindow III.

Brett IV: Felix Rosenhagen gg Joshua Strahler

Gerne hätte Felix, der extra mit eigenem Auto kam gegen seinen Gegner aus Lindow gespielt. Aber wie es manchmal ist im Leben, sein annoncierter Gegner tauchte leider nicht auf und so gewann der die Partie kampflos nachdem er eine halbe Stunde auf seinen Gegner gewartet hatte. Schade. Am Ende hieß es also 2 ½ : 1 ½ für Lindow III.

Fazit: Lindow ist traditionell für die Oranienburger Mannschaften ein hartes Pflaster. So ist es zumindest schön, dass die 3. Mannschaft der Oranienburger sich einen Mannschaftspunkt sichern konnte. Auch das Remis von Christopher ist lobend zu erwähnen und lässt für die Zukunft hoffen. Die kommenden Spieltage werden nicht weniger anspruchsvoll und so bleibt es weiter spannend!

Eure Schachfreunde vom SC Oranienburg