Am 15. Mai 2022 fand für die vierte Mannschaft des SC Oranienburg im Oranienburger Bürgerzentrum der erste Spieltag der Finalrunde gegen die dritte Mannschaft der Leegebrucher Schachfreunde statt. Das hieß also Lokalderby und Spannung pur. Keine der beiden Mannschaften wollte dem Rivalen die Bühne überlassen und so starteten pünktlich um 10Uhr die vier Partien.
An Brett 1 lautete die Begegnung: Sven Huhndt (weiß) gegen Christopher Luthardt (schwarz).
Christopher entschied sich nach E4 für die sizilianische Verteidigung. Es kam zu der geschlossenen Variante, wobei Christopher sich für einen frühen Damentausch entschied, um aus der Stellung die Dynamik zu nehmen. Im Endspiel standen die Türme sowie die Bauernformationen beider Seiten im Zentrum des Geschehens und am Ende einigten sich beide auf ein Remis.
An Brett 2 spielte Stefan Sonsalla (weiß) gegen Anton Jurschewitsch (schwarz)
Stefan S. wählte als Eröffnung das Damengambit, welches nicht angenommen wurde. Sein Gegner Erwischte, zu unserem Glück, jedoch keinen guten Tag und stellte sehr früh in der Partie zwei Bauern ein. Durch ein geschicktes Schachgebot Stefans verlor dieser dann auch noch die Möglichkeit zu rochieren. Nach vierzehn Zügen war die Partie entschieden und schwarz gab auf.
An Brett 3 duellierten sich Dieter Hellmich (weiß) und Stefan Tschirswitz (schwarz)
In dieser Partie ging es deutlich enger zu. Weiß eröffnete mit einer Struktur, die dem königsindischen Angriff glich, weshalb ich mich für das Londoner System entschied. Im neunten Zug erlaubte sich, der ansonsten tapfer kämpfende, Leegebrucher einen Schnitzer und verlor prompt einen Bauern. Ich verlor gegen Ende des Mittelspiels jedoch, trotz einiger Drohungen im Zentrum, die Initiative und weiß hätte hier materiell mit einem Schachgebot auf der Grundline ausgleichen können, entschied sich jedoch für einen Damenabtausch. Im Endspiel schaffte ich es dann durch eine kleine Falle die weiße Bauernkette auf dem Damenflügel zu entschärfen, damit waren die Würfel gefallen. Weiß gab kurze Zeit später auf.
An Brett 4 bildeten Wolfgang Tschirswitz (weiß) und Dagmar Wolff (schwarz) ein Pärchen
Wolfgang wählte ebenfalls das Londoner System als Eröffnung und setzte sich bereits in der Frühphase der Partie nach etwa 10 Zügen im Zentrum durch. Erst opferte schwarz zwei Bauern, dann eine Qualität, um den kurz rochierten König von Wolfgang zu entblößen. Wolfgang war jedoch clever genug und erhöhte seinerseits den Druck auf den schwarzen König. Schwarz wurde immer weiter am Königsflügel in die Enge getrieben und musste zu guter Letzt die eigene Dame gegen Wolfgangs attackierenden Turm eintauschen. Ein überzeugender Auftritt von ihm und gleichzeitig sein erster Sieg für unseren Verein. Gut gemacht!
Der Endstand lautete also 3,5 zu 0,5 für Oranienburg IV
Fazit: In dieser Form kann die Mannschaft selbstbewusst zum nächsten Gegner (Wittstock-Blumenthal) reisen und der Spieltag hat definitiv Appetit auf mehr gemacht.